Materialforschung

Aktive und passive Materialien bestimmen maßgeblich die Leistungsfähigkeit von Batteriezellen. Die ganzheitliche Bewertung der Materialien umfasst die chemische und strukturelle Charakterisierung sowie die Verarbeitung zu Elektroden und Zellen sowie deren elektrochemische Untersuchung. Elektrochemische Eigenschaften können so mit strukturellen Eigenschaften korreliert werden. Eigene Maßstäbe setzen wir mit der Entwicklung neuer Elektrodenmaterialien für Lithium-Ionen-, Lithium-Schwefel- und Festkörperbatterien.

Kohlenstoff und Schwefel-Kathodenmaterialien.
© Siegfried Michael Wagner
Kohlenstoff und Schwefel-Kathodenmaterialien.
Testvorbereitung für die Untersuchung des Lade- und Entladeverhaltens von Batteriematerialien.
© Siegfried Michael Wagner
Testvorbereitung für die Untersuchung des Lade- und Entladeverhaltens von Batteriematerialien.
Nanostruktur einer Schwefel-Kohlenstoff-Kathode.
© Fraunhofer IWS
Nanostruktur einer Schwefel-Kohlenstoff-Kathode.

Neue Aktivmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien

Silizium-Anoden versprechen deutliche Steigerungen der Energiedichte von Lithium-Ionen-Batteriezellen im Vergleich zu herkömmlichen Grafitanoden. Das Fraunhofer IWS erforscht den Einsatz dieses Materialsystems mit bis zu 100 Prozent Si-Anteil. Lösungsansätze zur Kompensation der starken Volumenänderungen bei der Lithiierung auf Material- und Elektrodenebene werden dabei untersucht. Eine aktuelle Forschungsarbeit finden Sie hier:

 

Materialforschung für die Lithium-Schwefel-Batterie

Die Entwicklung von Li-S-Batterien bildet seit 2010 einen Forschungsschwerpunkt am Fraunhofer IWS. Poröse Kohlenstoffmaterialien, eigene Elektrolytsysteme und neue Anodenkonzepte werden in Knopf- und Pouchzellen eingesetzt und anwendungsnah untersucht. So wird ein ganzheitliches Grundlagenverständnis aufgebaut und die Innovationen in einem Patentportfolio geschützt. Dies bildet die Basis für die Entwicklung ultraleichter Prototypzellen für neue Anwendungsfelder.

  • Schmidt, F. et al.: The importance of swelling effects on cathode density and electrochemical performance of lithium-sulfur battery cathodes produced via dry processing
    Energy technology, 10 (2022), Nr. 2, Art. 2100721, DOI: 10.1002/ente.202100721  
    https://publica.fraunhofer.de/handle/publica/271359

 

Werkstoffinnovationen für die Festkörperbatterie

Sulfidische Festelektrolyte zeichnen sich durch eine hohe Ionenleitfähigkeit und gute Verarbeitbarkeit aus und bilden die Basis für eine neue Generation von hochleistungsfähigen Batteriezellen. Gleichzeitig bedarf es einer Anpassung an die Elektrodenmaterialien und neuer Konzepte insbesondere für die Anode. Hier setzt das Fraunhofer IWS mit eigenen Innovationen an und konnte beispielsweise erstmalig den Einsatz von 100-Prozent-Siliziumanoden in Vollzellen demonstrieren. Poröse Kohlenstoffe bieten zudem einen neuen Ansatz zur Speicherung von metallischem Lithium in der Festkörperbatterie-Anode.