Mit dem neuen Anwendungszentrum wird die Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik und der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) weiter ausgebaut. Der geschäftsführende Institutsleiter Prof. Eckhard Beyer erklärt, dass durch das AZOM zum einen das Anwendungsspektrum des IWS im Bereich der Oberflächenanalytik erweitert wird und zum anderen einer Reihe von Studenten und Absolventen der Hochschule in Zwickau die Möglichkeit geboten wird, in Industrieprojekten mitzuarbeiten.
Unterstützt wird das Fraunhofer-Anwendungszentrum vom Freistaat Sachsen, der 3 Millionen Euro für das Projekt bereitstellt.
Für Prof. Peter Hartmann, designierter Leiter des Anwendungszentrums und Professor an der WHZ, ist die Verbindung ein Gewinn für die Region und die Westsächsische Hochschule.
„Ich bin davon überzeugt, dass das AZOM eine große Strahlkraft in die Region entwickelt und sich als ein festes Bindeglied zwischen der mittelständischen Wirtschaft und der praxisorientierten Ausbildung von Ingenieuren im MINT-Bereich etablieren wird. Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien ergänzt die Palette der Kompetenzen im Bereich der industrienahen Forschung Westsachsens und eröffnet den mittelständischen Unternehmen der Region zusätzliche Marktchancen. Darüber hinaus bietet es den Studierenden der WHZ neue attraktive Ausbildungsmöglichkeiten und spannende Forschungsfelder.“
Für Unternehmen bietet das AZOM Dienstleistungen im Bereich der Entwicklung und Erprobung von industrietauglichen optischen Messverfahren in unterschiedlichen Technologiebereichen. Das Leistungsspektrum umfasst dabei Sensoren für unterschiedliche Prozessparameter und Prozessgrößen, aber auch komplexe Messplätze und Messgeräte mit Anbindung an die Datenverarbeitung der Auftraggeber.
Weiterhin werden Dienstleistungsmessungen nahezu aller Oberflächeneigenschaften (z. B. Reflexion, Absorption, Glanz, Schleierglanz, Oberflächenprofile, Wolkigkeit, VIS-, Laserscanning- und Elektronenmikroskopie) mit modernsten Geräten etablierter Hersteller angeboten.
In den vergangenen Monaten hat das in den neuen Bundesländern einzigartige Fraunhofer-Anwendungszentrum in der Zwickauer Keplerstraße Gestalt angenommen. Die neu eingerichteten Labore wurden u. a. mit optischen Tischen, Systemkomponenten und zahlreichen Mess- und Oberflächenanalysesystemen, vom Glanzmessgerät bis hin zum Elektronenmikroskop ausgestattet.
Das Fraunhofer AZOM hat bisher bereits Kooperationsprojekte mit der Industrie für ca. 250.000 Euro bearbeitet, was sich mit den neuen Labormöglichkeiten noch deutlich steigern wird. Momentan sind 10 Personen am AZOM beschäftigt. Zudem laufen derzeit 2 Promotionsarbeiten sowie 3 Master- und 4 Bachelorarbeiten, die am AZOM durchgeführt werden.
Dabei profitiert das Team des AZOM’s von der Kombination aus der Erfahrung etablierter Wissenschaftler bzw. Postdocs und dem Engagement hoch motivierter Absolventen unterschiedlicher Studiengänge der WHZ.