Einblicke in den Fraunhofer IWS Jahresbericht 2021/2022

»DiWan«: Virtuelles Werkstoff-Expertensystem

Aktuelles – Fraunhofer IWS Dresden /

Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft gestaltet das Fraunhofer IWS den »Digitalen Wandel in der Werkstoffprüfung« (Projekt DiWan) mit. Im Ergebnis unterstützt künftig ein virtuelles Expertensystem die Werkstoffprüfer bei ihrer Arbeit. DiWan vereint neueste Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Aufsätzen und die Standards in der Werkstoffprüfung mit dem Praxiswissen von Erfahrungsträgern. Der digitale Assistent soll diese akkumulierte Expertise seinen menschlichen Kollegen zur Verfügung stellen – und damit das Arbeiten in den Labors für Werkstoffprüfung und Metallografie auf eine neue Ebene heben.

Unter der Leitung des Fraunhofer IWS entwickeln Partner aus Forschung und Industrie ein elektronisches Laborbuch, eine Wissensdatenbank und ein digitales Labormanagement zur Digitalisierung von Materialprüfprozessen.
© ronaldbonss.com
Unter der Leitung des Fraunhofer IWS entwickeln Partner aus Forschung und Industrie ein elektronisches Laborbuch, eine Wissensdatenbank und ein digitales Labormanagement zur Digitalisierung von Materialprüfprozessen.
Das virtuelle Expertensystem soll die Werkstoffprüfer bei ihrer Arbeit unterstützen.
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Das virtuelle Expertensystem soll die Werkstoffprüfer bei ihrer Arbeit unterstützen.

Ein Laborbuch für die Ewigkeit

Unter der Federführung des Fraunhofer IWS erarbeiten und integrieren die Partner ein elektronisches Laborbuch, eine Wissensdatenbank und ein digitales Labormanagement in das neue System. Aus diesen Komponenten entsteht schließlich der virtuelle Werkstoffexperte. Dieser stellt dann alle Informationen durchgängig zur Verfügung, die ein Mensch sonst aufwendig nachschlagen müsste. Dazu gehören beispielsweise Daten über Festigkeiten und Härten oder das Korrosionsverhalten und die Verarbeitbarkeit von Werkstoffen. Es fließt darüber hinaus Know-how über die in den Labors verwendeten Präparations- und Prüfmethoden ein.


Keine Datenverluste mehr, dank Digitalisierung

Eine zentrale Rolle spielt die Ontologie der Werkstoffwissenschaft: ein Begriffsnetzwerk, das über eine bloße Verwaltung von Daten hinausgeht, indem es auch deren Beziehungen untereinander beschreibt. In der Perspektive können solche digitalen Expertensysteme die Qualität und das Tempo von Werkstoffuntersuchungen verbessern. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass DiWan neue Querverbindungen aus bisher verstreuten Wissensquellen herstellt, die für den einzelnen Menschen kaum überschaubar sind. Nicht zuletzt unterstützt der virtuelle Experte nachhaltige Wissenskonzepte in Wirtschaft und Wissenschaft. Denn selbst wenn Erfahrungsträger zu einem anderen Arbeitgeber wechseln, geht in Zukunft ihre Expertise dank DiWan nicht verloren.

Video: Projekt Diwan – Digitaler Wandel in der Werkstoffprüfung

Das Fraunhofer IWS forscht bereits über Jahrzehnte federführend auf dem Gebiet der Werkstoffcharakterisierung und -prüfung. Gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern treibt das Institut derzeit die Digitalisierung in der Werkstoffkunde im DIWAN-Projekt (»Digitaler Wandel in der Werkstoffcharakterisierung«) voran.

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Förderhinweis

Das Projekt wurde aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) unter dem Förderkennzeichen 02L18B560 gefördert.