Fördergeber: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Förderkennzeichen: 100640833
Laufzeit: 01.09.2022–31.08.2025
Abstract
Die rasante weltweite industrielle Entwicklung, das Bevölkerungswachstum und der damit verbundene Transportbedarf in der Luft- und Raumfahrt, der Schifffahrt und vor allem im Automobilbau haben einen sprunghaften Anstieg des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen verursacht. Weltweit wird nach alternativen Energiequellen bzw. Speichermöglichkeiten, mit besonderem Schwerpunkt auf Kraftfahrzeuge, gesucht. Unter den verschiedenen alternativen Energiequellen sind Festkörper-Lithium-Batterien (all-solid-state-lithium-batteries - ASSLBs) eine vielversprechende Speichermöglichkeit, die sich durch wesentlich verbesserte Sicherheit (z. B. Brandfall), vereinfachtes Batteriezelldesign und sehr hohe gravimetrische Energiedichte auszeichnet.
In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt der Forschung zu ASSLBs auf der Identifizierung von alternativen Materialien, der Zusammensetzung für Elektroden und insbesondere Feststoffelektrolyte, die das Herzstück von ASSLB bilden. Keramische Festkörperelektrolyte nach dem neuesten Stand der Technik, wie Granate und verschiedene Sulfide, sind inzwischen ausreichend leitfähig, so dass die Elektrolyte nicht mehr die größte Hürde für die Entwicklung von ASSLB sind. Ähnlich verhält es sich mit den Anoden- und Kathodenmaterialien, welche bereits heute geringe Kosten, bessere Umweltverträglichkeit und höhere Zyklenfestigkeit auch bei hohen Temperaturen bieten. Trotz der Existenz geeigneter Materialien für Elektroden und Elektrolyt ist die Akzeptanz von ASSLBs in verschiedenen Industrien immer noch begrenzt. Dies liegt beispielsweise an den aufwändig herzustellenden Elektroden sowie an den komplexen Technologien zur Verarbeitung von Feststoffelektrolyten wie Sol-Gel, Slurry-Beschichtung durch Rakelabscheidung, Funkenplasmasintern, lösungsbasierte Infiltrationsverfahren, Aufdampfen und Weitere. Alle diese Technologien haben einige gemeinsame Probleme wie hohe Kosten, hohe Ausschussrate, geringer Durchsatz bei hohem Energieeinsatz und vor allem die Skalierbarkeit für die Massenproduktion. Hinzu kommt, dass alle ASSLB-Bestandteile in einzelnen Prozessschritten hergestellt werden, was zusätzlichen Aufwand für Logistik und die Montage wie Pressen, Schweißen usw. bedeutet.
Dies sind einige der Hauptgründe, warum sich ASSLBs bisher nicht im größeren Maßstab etablieren konnten. Das Projekt GREEN-BAT wird einen Beitrag leisten, genau diese Probleme zu lösen, indem es eine neuartige Herstellungsroute für lithiumbasierte Festkörperbatterien unter Verwendung von etablierten und skalierbaren Multimaterialtechnologien untersucht. Angewendet werden soll das Laser-Auftragschweißen (L-DED) und das Plasmaspritzen, welche Pulver und Suspensionen als Ausgangsmaterial nutzen. Das Projekt zielt darauf ab, diese neuartige Idee von TRL2 (Technology Readyness Level) auf TRL3 zu entwickeln.
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